„Aus Sicht der UWG kann die so genannte „Neue Stever“ ruhig ins Wasser fallen“, bezieht Axel Ellertmann, Vorsitzender der UWG, eine klare Position.
Um das Projekt „Neue Stever“, also die geplante künstliche Verbindung zwischen der Stever in etwa vom Bereich des Klärwerks hinter dem Stever-Sportpark, vorbei am Naturschwimmbad bis zur Mündung in die Lippe südlich der Eversumer Straße sei es in letzter Zeit recht still geworden. Und dies müsse nach Ansicht der UWG-Fraktion auch nicht von Nachteil sein, da es ihrer Meinung nach eine Reihe guter Gründe gäbe, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen:
Ein Hauptargument, dass die UWG sieht, liegt in der großen Menge Wasser, die der Stever entzogen werden müsste. „Um auf einer Strecke von rund 4,5km nicht nur ein winziges Gerinne zu haben, müssten pro Sekunde ein halber Kubikmeter Wasser abgeführt werden“, erklärt Ellertmann weiter. In diesem Zuge würde dem Halterner Stausee in den nachweislich immer trockener werdenden Sommern zusätzlich Wasser für die Trinkwasserbereitung entzogen. Schon in den beiden letzten Sommern hätte Gelsenwasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal kostenpflichtig Wasser abziehen und in den Stausee leiten müssen.
Darüber hinaus spreche der Verlust wertvollen und knappen Ackerlandes gegen das Projekt. Bei einer Länge von ca. 4,5km und einer Breite von ca. 35m inklusive des Ufer-Rains würden den betroffenen Olfener Landwirten rund 14 Hektar dringend benötigtes Ackerland entzogen.
Aber auch hinsichtlich des Naturschutzes stuft die UWG die Planung als kritisch ein. Denn auf diese Weise könnten etwa auch nicht heimische Tierarten, wie etwa die aus Ostchina stammende Wollhandkrabbe in die Stever gelangen und einheimische Arten verdrängen. Darüber hinaus wäre der zu erwartende niedrige Wasserstand der neuen Stever zwar ideal für Fischreiher, die die dort hoch ziehende Fische mühelos fangen und somit den Fischbestand drastisch reduzieren könnten. Auch andere schon vorhandene Gräben so genannter „3. Ordnung“ könnten auf Grund der Veränderung der Landschaftsstruktur trocken fallen und insofern schon vorhandene Kleinbiotope gestört werden.
Statt einer mit vielen Fragezeichen und hohem finanziellen und logistischen Aufwand verbundenen Erstellung eines weiteren Fließgewässers macht die UWG den Alternativvorschlag über eine Fischtreppe im Bereich der Halterner Stauseen nachzudenken. Dies sei wesentlich kostengünstiger, würde keine Risiken bieten und trotzdem eine Fischwanderung ermöglichen.
Von daher, da ist die UWG sehr klar, kann das Projekt „Neue Stever“ ruhig den Bach runter gehen.
Quelle: https://uwg-olfen.de/content/themen/aktuelle-themen/projekt-neue-stever/