Am Samstag, den 22.01.2022 trafen sich rund 80 interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger zu einem Spaziergang entlang des geplantes Verlaufs der Neuen Stever.
Um 14 Uhr ging es bei mäßgem Wetter am Alten Postweg / Ecke Alleeweg los.
Der Spaziergang erfolgte unter Coronabedingungen. Bei Erklärungen, bei denen die Besucher enger zusammenrücken mussten und kein großer Abstand gehalten werden konnte, wurden selbstverständlich Masken getragen.
Unterwegs wurde an mehreren Bäumen exemplarisch erklärt, welche Auswirkungen der Bau der Neuen Stever auf die Bäume hat. Der Baum auf dem zweiten Bild z.B. ist ca. 250 Jahre alt und hat im Laufe seines Lebens ca. 6 Tonnen CO2 gebunden. Wird er nach seinem Ableben als Feuerholz genutzt bräuchte ein Ausgleichsbaum wieder 250 Jahre, um die freigesetzte Menge CO2 wieder zu binden.
Die Neue Stever wird in vielen Bereichen den Grundwasserspiegel signifikant – teilweise über 2 Meter – senken (siehe Wasserwirtschaftlicher Erläuterungsbericht, S. 82), so dass voraussichtlich viele Tiefwurzler wie z.B. Eichen Probleme bekommen und Flachwurzler wie z.B. Buchen vertrocknen werden.
Besonders beeindruckend waren aber die Dimensionen der Einschnitte in die Landschaft. Hierzu hatten Mitglieder des Klimarforums an zwei Stellen exemplarisch die Ausmasse der Neuen Stever von Böschung zu Böschung und dazwischen das Flussbett abgesteckt. Erst so wird deutlich wie breit 45 Meter wirklich sind und wie viel Wald der Neuen Stever weichen muss. Die 10 Meter Tiefe an dieser Stelle konnte sich vor Ort jeder bildlich vorstellen.
Während der Exkursion wurde auch deutlich, dass die geplanten Ausgleichsflächen für Neuanpflanzungen für einen CO2 Ausgleich nicht reichen. Und es wurde klar, dass Neupflanzungen nicht sich selbst überlassen werden können, sondern Pflege bedürfen.
Die Exkursion endete wie geplant gegen 16 Uhr. Alle Teilnehmer, die dem Wetter bis hierhin getrotzt hatten, wurden auf dem Nachhauseweg mit trockenem Wetter belohnt.